Grabungskampagnen

 

Nach der Entdeckung der Fundstelle durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. im Jahre 2004 wurde eine Sichtung und ersten Analyse des vorliegenden Fundmaterials im Jahre 2005  durchgeführt. Dabei wurden die bislang verfügbaren Informationen zusammengetragen und begonnen, die gesicherten Sedimente aus der Höhle zu Schlämmen. Diese Arbeiten wurde vom Neanderthal Museum Mettmann koordiniert.
Ende des Jahres 2005 wurde durch die Stadt Hagen am Historischen Centrum Hagen die Möglichkeit geschaffen, die Fundstelle wissenschaftlich zu untersuchen.

 



 

Grabungen in der Blätterhöhle

 

2006

 

Seit Frühjahr 2006 wurden jeweils zwei vierwöchige Grabungskampagnen in der Blätterhöhle und auf dem Vorplatz durchgeführt. Die Grabungen begannen im März 2006 in der Höhle selbst und konzentrierten sich auf den durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. erschlossenen Bereich. Ziel der Untersuchung war die Frage nach vorhandenen archäologischen Schichten. Da anhand der C14-Daten eindeutig mindestens zwei Zeithorizonte vorliegen, sollte überprüft werden, ob sich diese Zeithorizonte stratigraphisch trennen lassen.

 

In der Höhle musste die Grabungsmethode an die sehr beengten Raumverhältnisse angepasst werden. Die Arbeiten konnten daher nur liegend bzw. hockend durchgeführt werden. Der Materialtransport sowohl des Ausgrabungswerkzeuges als auch der Abtransport des abgegrabenen Sedimentes zur weiteren Untersuchung war mühsam und schwierig.

Sowohl die Vermessung, als auch die zeichnerische und fotografische Dokumentation der Befunde konnten nur unter Schwierigkeiten bewältigt werden. Um die Frage nach einer Schichtenfolge zu beantworten, wurden an zwei zentral gelegenen Stellen im mittleren Gangabschnitt der Höhle Profilschnitte angelegt.

 

Bei den Grabungen konnte festgestellt werden, dass zunächst keine Schichtenfolge erkennbar war. Die untersuchten Bereiche erwiesen sich bis zu den ergrabenen Tiefen als vollständig gestört. Lediglich unmittelbar in Bereich der Felswände konnte ungestörtes Sediment erkannt werden. Die gestörten Bereiche erwiesen sich als humoses lockeres Erdmaterial, das sich
von dem ungestörten gelben lehmigen Sediment deutlich unterschied. Es wurden zahlreiche Funde von menschlichen und tierischen Resten sowie einige Steinartefakte gemacht.

 

 

2007

 

Im Frühjahr 2007 wurde im Inneren der Blätterhöhle mit der zweiten Grabungskampagne begonnen. Dabei wurden diejenigen Bereiche untersucht, aus denen eine deutliche Konzentration von Funden menschlicher Reste vorlag, die vom Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. bei der Anlage des Kriechganges entdeckt wurden. Bereits zu Beginn der archäologischen
Untersuchungen wurden, wiederum in den durch Dachsgänge gestörten Sedimenten, zahlreiche Holzkohlen, Tier- und Menschenknochen und mehrere Steinartefakte geborgen. Bei den Grabungen wurde zudem ein Übergangshorizont erreicht, der anzeigt, dass darunter mit ungestörten Schichten zu rechnen war.

Im Mai 2007 kamen im Übergangshorizont zwei vollständig erhaltene Wildscheinschädel und das Fragment eines menschlichen Stirnbeins zu Tage. Dieses Fragment konnte an das bereits 2004 geborgene mittelsteinzeitliche Schädeldach eines 25-35 jährigen Mannes angesetzt werden.

 

Ebenfalls 2004 wurde vom Arbeitskreis Kluterhöhle e.V. ein erster Wildschweinschädel geborgen. Damit liegen drei nach dem Erhaltungszustand vergleichbare Oberschädel vom Wildschwein vor. Auffällig ist das Fehlen der Eckzähne. Die AMS Datierung der Schädel belegt ihre Zuordnung in
das frühe Mesolithikum und das Präboral. Die AMS Daten sind jedoch einige hundert Jahre jünger als die in diesem Bereich entdeckten menschlichen Reste. Aufgrund der Fundsituation ist aber dennoch von einer absichtlichen Deponierung der Schädel wie auch der menschlichen Reste auszugehen.

 

 

2008

 

Die Grabung wurde wie im Vorjahr im mittleren Teil der Höhle durchgeführt. Damit wurde bislang der Bereich der Grabungsfläche um insgesamt einen Meter abgegraben. Zusätzlich wurde die Grabungsfläche in das Höhleninnere nach Norden hin erweitert.

Als wesentliches Ergebnis der Grabung lässt sich das Erreichen von weitgehend ungestörten Schichten anführen. Im Gegensatz zu dem dunkelbraunen und teilweise sehr lockeren, durch Bioturbation gestörten Erdreich des oberen Bereiches, ist das ungestörte Sediment durch eine hell- bis dunkelgelbe Farbe und lehmige, schluffige Konsistenz gekennzeichnet. Dieses Sediment ist nicht durch grabende Tiere aufgearbeitet, obwohl im untersten Abtrag vereinzelt kleinere Tiergänge angetroffen wurden. Innerhalb dieses weitgehend ungestörten Erdreiches wurden
wie in den Vorjahren Holzkohlen, Tier- und Menschenknochen und Silexartefakte entdeckt. Damit konnte der Beweis erbracht werden, dass die Funde aus der Blätterhöhle aus ursprünglich ungestörtem Kontext stammen und nur durch grabende Tiere in ihrer ursprünglichen Lage leicht verändert wurden.

Die während der Grabung als menschlich erkannten Knochen, die innerhalb des ungestörten Erdreiches entdeckt wurden, konnten vor Ort steril für eine aDNA-Beprobung geborgen werden. Die Ergebnisse werden derzeit von der Arbeitsgruppe Paläogenetik am Institut für Anthropologie der Universität Mainz (Joachim Burger und Ruth Bollongino) analysiert.

 

Die AMS Datierung eines Schädelfragmentes aus dem untersten Horizont, die im Frühjahr 2011 durchgeführt wurde, ergab ein Datum zwischen 9250 und 9180 Jahren cal BC. Damit handelt es sich bei diesem Fund um den bislang ältesten Überrest des modernen Menschen aus Westfalen.

 

In den Jahren 2009 und 2010 konnten wegen fehlender Finanzmittel keine
Grabungen in der Höhle durchgeführt werden.

 

 

2011

 

Im April und Mai 2011 wurde die Grabungsfläche in der Höhle erweitert und zwei weitere Viertelquadrate in nördlicher Richtung zum Höhleninneren hin untersucht. Dabei zeigte sich eine identische Schichtung wie 2008. In einem oberen, stark durch rezentere Bioturbation gestörten Bereich fanden sich zahlreiche Skelettelemente des Dachses sowie einige menschliche Reste. Diese dürften nach bislang durchgeführten Datierungsstichproben dem Jung- bis Spätneolithikum zuzuweisen sein. Der gestörte Horizont erstreckte sich ursprünglich über die gesamte Breite des Höhlenganges und wurde durch die Abgrabungen des Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. im Jahre 2004 zum größten Teil entfernt. Lediglich auf der rechten Seite befindet sich eine tiefer liegende deutlich im Profil erkennbare Dachsröhre. Der linke Bereich des Sedimentes erscheint bis auf kleinere Tiergänge weitgehend ungestört.

 

In tieferen Horizonten liegen in der gleichen Tiefe wie bei den Grabungen des Jahres 2008 mesolithische Funde vor. Es ist daher davon auszugehen, dass vorbehaltlich einer noch ausstehenden mikromorphologischen Analyse, die Sedimente in der Höhle im oberen Bereich, der die neolithischen Funde betrifft, massiv durch Bioturbation gestört sind. In tieferen Schichten sind ebenfalls kleinräumigere Störungen durch Nager nachweisbar, die Funde wurden jedoch vertikal nur wenig gestört, was durch einen einheitlichen Fundhorizont mit mesolithischen Funden erkennbar wird. Weitere Analysen müssen zeigen, in wie weit innerhalb dieses Horizontes, aus dem Funde des frühen Mesolithikums vorliegen, ein stratigraphischer Aufbau
erkennbar ist.

 

Neben der Erweiterung der Grabungsfläche in nördlicher Richtung wurde eine bereits 2008 begonnene Tiefensondage weitergeführt und in der Fläche erweitert. Dabei zeigte sich, dass nach wenigen Abträgen in 5cm Einheiten keine Funde von Holzkohlen und Tierknochen mehr auftraten und ein steriler Horizont erreicht wurde. Das dabei freigelegt Sediment zeigt sich
ebenfalls auf der linken Seite des Nord-Profils und weist eine sandig tonige Konsistenz sowie schwarz-graue bis rötliche Bänder und wellenartige Ausfällungen auf, die auf stehendes Wasser hindeuten. Hierbei scheint es sich um die ursprüngliche Sedimentfüllung der Höhle zu handeln.

 

 

Grabungen auf dem Vorplatz der Höhle

 

2006

 

Im August 2006 wurde im Bereich des Höhlenvorplatzes ebenfalls mit archäologischen Untersuchungen begonnen. Das Ziel dieser Grabung war die Klärung der Geländesituation und die Suche nach möglichen archäologischen Fundhorizonten.

Da zu diesem Zeitpunkt bereits einige Steinartefakte innerhalb der Höhle entdeckt wurden, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass vor der Höhle eine Besiedlung nachgewiesen werden könnte. Zudem spricht die Topographie des Platzes vor der Höhle mit ihrer buchtartigen Lage und der Orientierung nach Süden für eine ideale Lagersituation für steinzeitliche Jäger und Sammler.

Bei der Grabung wurde unterhalb der Humusschicht eine dichte und teilweise mit großen Blöcken durchsetzte Schuttschicht freigelegt, die durch Verwitterungsprozesse der Felswand gebildet wurde. In rund 1,20 m Tiefe wurde unmittelbar unterhalb der Versturzschicht ein gelbbraunes Sediment angetroffen, das archäologische Funde enthielt. Unter den zahlreichen Funden befinden sich mehrere Steinartefakte aus Feuerstein, Kieselschiefer und Quarzit, Tierknochen sowie das Fragment eines menschlichen Schädeldaches. Zudem konnte anhand einer dunklen Verfärbung und der Konzentration von Holzkohlen, verbrannten Knochenresten und Brandlehm eine Feuerstelle freigelegt werden.

Die in diesem Bereich entdeckten Mikrolithen lassen sich dem frühen Mesolithikum zuweisen. AMS Datierungen von Tierknochen und menschlichen Resten aus der Fundsschicht lassen eine Zeitstellung in das Präboreal zu.

 

 





2007

 

Zu Beginn der Grabungen im Frühjahr 2007, konnte auf dem Vorplatz der Blätterhöhle vor dem Eingangsbereich der Höhle ein mehr als 4 Meter langer Felsblock freigelegt werden. Der Block lag entlang der Felswand und war leicht zur Wand verkippt. Der Block gehörte zu einem ursprünglich vorhandenen Felsdach und konnte aufgrund seines großen Gewichtes zunächst nicht entfernt werden.

 

Während der weiteren Arbeiten wurde östlich des Höhleneinganges eine zweite Öffnung im Fels auf einer Länge von 4 Metern freigelegt. Bislang konnte noch nicht geklärt werden, ob der neue Eingang ein weiterer Zugang zum Höhlensystem der Blätterhöhle ist, oder ob es sich
möglicherweise um eine weitere Höhle handelt.

 

Unmittelbar im Bereich dieser zweiten Höhlenöffnung wurden verschiedene Mikrolithen entdeckt, die auf eine frühmesolithische Zeitstellung hindeuten. Weiterhin konnten aus den im Höhleneingang aufliegenden humosen Schichten neben einigen rezenten Objekten und Tierknochen auch menschliche Reste (Tibia-, Fibulafragmente sowie ein Talus) geborgen werden.
Die AMS Datierung dieser Reste ergab ebenfalls ein frühmesolithisches Alter, das den bislang bekannten Daten um 8700 cal BC entspricht. Demnach ist davon auszugehen, dass in diesem bislang noch nicht näher untersuchten Eingangsbereich ebenfalls menschliche Reste deponiert wurden.

 

 

2008

 

Die Grabung auf dem Vorplatz wurde 2008 mit dem Entfernen des massiven Felsblockes von über 4 m3 Mächtigkeit begonnen. Zuvor war der Felsblock durch das Amt für Geoinformation und Liegenschaftskataster der Stadt Hagen fotogrammetrisch vermessen worden. Dies wurde nach Entfernung des Blockes und unmittelbar vor dem Beginn der Ausgrabungsarbeiten auch an dem Negativ des Blockes durchgeführt. Die Grabung wurde anschließend in dem Bereich angelegt, der vom Felsblock überdeckt wurde.

 

Von großer Bedeutung ist die Entdeckung einer zweiten Feuerstelle unmittelbar unterhalb der Unterkante des Felsblockes. In diesem Bereich häufen sich Holzkohlen, Brandlehm, verbrannte und unverbrannte Tierknochen und Feuersteinwerkzeuge.

 

Weiterhin wurden wieder mehrere Exemplare von plattigen Geröllen im Bereich der Fundschicht entdeckt. Das Spektrum der geborgenen Funde entspricht dem der Vorjahre einschließlich mehrerer Mikrospitzen sowie Herstellungsabfälle der Werkzeugproduktion und einigen
menschlichen Skelettresten (Fingerknochen und Zähne) aus dem Bereich von Tiergängen, die im Höhleneingang münden. Eine Siedlungsaktivität während der frühen Mittelsteinzeit unter dem Felsdach ist somit zweifelsfrei belegbar.

 

 

2009

 

Die Grabung auf dem Vorplatz der Blätterhöhle wurde ab Mai 2009 fortgesetzt und im Juli für das Jahr 2009 abgeschlossen. Der untersuchte Bereich schließt an die Grabungsfläche des Jahres 2008 unmittelbar an. Dabei wurde das restliche Sediment bis zur Felswand unmittelbar westlich des Höhleneinganges bis zu einer auf der gesamten Grabungsfläche einheitlichen
Tiefe abgegraben.

 

Vor Beginn der eigentlichen Grabungsarbeiten wurde die zweite Feuerstelle, die bereits während der Grabungen 2008 erfasst und teilweise dokumentiert werden konnte, mikromorphologisch beprobt. Die mikromorphologische Untersuchung (Christopher Miller und Mareike Stahlschmitt
vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen) ergab eine moderate Biotrubation der in situ liegenden Feuerstelle. Die Datierung der nach Holzarten bestimmten Holzkohle (Eiche und Hasel) ergab eine Datierung zwischen 7500 und 7100 calBC. Damit ergibt sich eine zeitliche Einordnung in die 2. Hälfte des Boreals bis zum Übergang zum Atlantikum.

 

Neben der Grabung im Bereich des restlichen Sedimentblockes wurde zusätzlich eine Sondage in zwei versetzt gegenüberliegenden Viertelquadraten bis zu einer Tiefe von 30 cm unterhalb der
bislang freigelegten Grabungsfläche durchgeführt. Dabei wurde nach einem sterilen Horizont, bereits nach 10 cm wieder Holzkohle, Tierknochen, Gerölle und Silices geborgen werden. Die zeitliche Einordnung der Funde konnte nach einer AMS Datierung (2012) der Holzkohlen und Tierknochen in die 2. Hälfte des Präboreals zwischen 8900 und 8600 calBC bestimmt werden.

 

Die Grabung des restlichen Sedimentes wurde im Bereich der bereits 2008 entdeckten Feuerstelle 2 fortgesetzt und der westliche Teil der Feuerstelle vollständig abgegraben. Im Umfeld häufen sich wieder Holzkohlen, Bandlehm, verbrannte und unverbrannte Tierknochen, Silices (Mikrolithen und Herstellungsabfälle) sowie plattige Gerölle.

 

Während der Grabungen wurde zudem eine dritte, wesentlich kleinere Feuerstelle innerhalb einer grubenartigen Struktur freigelegt. Im Bereich dieser Feuerstelle fanden sich einige größere
Tierknochen aber nur wenige Steinartefakte. Auffallend war eine Konzentration von Landschnecken und Muschelschalen im Zentrum der Feuerstelle. Möglicherweise handelt es sich um eine Feuerstelle für die Zubereitung von Mollusken. Die AMS Datierung (2012) der Holzkohlen aus der kleinen Grube ergab Daten um 7300 calBC.

 

 

Die Forschungsarbeiten mussten im Oktober 2009 aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Zuvor wurde vom Ausgräber der Fundstelle Jörg Orschiedt und Andreas Zimmermann von der Universität Köln ein Antrag auf Förderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestellt.

 

 

2011

 

Die Grabung auf dem Höhlenvorplatz wurde im August und September durchgeführt. Im östlichen Bereich der Fläche wurde die im Jahre 2009 begonnene Sondage in den Quadratreihen G und F bis zur Felswand im Süden und zur Grabungskante nach Norden erweitert und auf eine gemeinsame Tiefe (127,35 mNN) abgegraben. Dabei wurden im gesamten Bereich bis auf die Viertelquadrate unmittelbar an der Felswand sowohl Tierknochen und Holzkohlen als auch Silex-
und Geröllartefakte entdeckt. Erste Bestimmungen der Tierknochen deuten ebenso wie die typologische Ansprache einiger Mikrolithen auf einen präborealen und damit frühmesolithischen Zeithorizont hin. Die Datierungen der Faunenreste sowie der nach Holzarten bestimmten Holzkohlen (Birke und Hasel) deuten auf einen Zeithorizont zwischen 8900 und 8600 calBC und damit auf die 2. Hälfte des Präboreals hin.

 

Weiterhin wurde der Sedimentsockel vor dem Höhleneingang 1 im Bereich der Quadrate C6 und C5 weitgehend abgegraben. Damit wurde das westliche N-S Profil, das neben den Höhleneingang verläuft fast bis zur Felswand verlängert. Weiterhin wurden zwei hintereinander liegende W-O Profile dokumentiert, von denen das letzte unmittelbar vor dem Höhleneingang liegt. Es ist vorgesehen, den Eingangsbereich im kommenden Jahr weiter zu untersuchen und
somit das Sediment unterhalb der Sicherungsklappe vollständig zu entfernen. Dabei ist auch beabsichtigt, die Grabungsfläche in den Höhleneingangsbereich hinein auszudehnen. Der dort vorhandene Schuttkegel soll kontrolliert im Vermessungssystem abgetragen und die darunter liegenden Bereiche untersucht werden.

 

Während der obere Bereich des entfernten Sedimentes vor dem Höhleneingang durch Blockschutt geprägt war und - wie bereits in den Grabungsjahren 2006 und 2007 beobachtet - vollständig fundleer ist, traten im unteren Bereich des Sedimentes ab einer Tiefe von 128,80 mNN Tierknochen, vereinzelte Gerölle und vor allem menschliche Reste auf, darunter der Schaft
einer Tibia. Eine 14C-Datierung ergab ein spätneolithisches Datum um 3400 calBC.

 

 



Auch auf dem Höhlenvorplatz lassen die im März 2011 von Institut für Geophysik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführten geophysikalischen Untersuchungen (Prof. Jörg Renner/Karin Freund MA – Ruhr-Universität Bochum) anhand der geoelektrischen Daten sowie der Untersuchungen mit Georadar zwischen vier und sieben Metern Sediment vor Erreichen des Felsbodens erkennen.

 

 

2012

 

Seit Juni 2012 werden die Grabungen auf dem Höhlenvorplatz und im Eingangsbereich fortgesetzt.

 

Priv.Doz. Dr. Jörg Orschiedt